Danke, Frau Schultz.


Heute habe ich noch eine Zeitungskritik zu Rubbeldiekatz geschickt bekommen.
Darin ein Satz über mich, der mich sehr gefreut hat.

"Eine Superperformance liefert auch Oliver Geilhardt in verschiedenen Rollen als donnernde, physische Urgewalt: Derb und eindeutig in der Ansage, kann er verworfene Typen richtig gut.“

Vielen Dank an Marianne Schultz von der Freien Presse!


Liebe Grüße,

Oliver

Vertrauen.


Am Theater gelten andere Regeln als im echten Leben. Wie durch ein Brennglas vermag das Theater zu vergrößern, was draußen winzig klein, oder fast übersehen wird.
Und die Gesetzmäßigkeiten einer jeden Produktion sind stets die gleichen – auch wenn sie wie ein Theaterstück immer und immer wieder neu durchlebt werden müssen.
Ein großes Gesetz ist meines Erachtens, dass man nie aufhören darf, dem Prozess zu vertrauen. Tausend Sachen können schiefgehen, und jeder neue Tag kann der Produktion immer neue Knüppel zwischen die Beine werfen. Die Zeit wird zwangsläufig knapp und es fühlt sich nichts rund an. Als Schauspieler fühlt man sich untalentiert, hölzern und als Regisseur ideenlos. Manchmal warten einfach alle auf irgendetwas. Ein Kostümteil, eine Ansage, eine Idee. Hinzu kommen unvorhergesehene Verletzungen und Erkrankungen. Vielleicht auch ein besonders sperriger Text., schwer zu inszenieren da nicht für die Bühne geschrieben. Trotz dieser ganzen kraftraubenden Einflüsse soll man kreativ bleiben und halbwegs gut gelaunt ein Theaterstück entstehen lassen. Dazu muss man locker bleiben. Muss man vertrauen. Vertrauen auf den Prozess, der zum erwünschten Ziel führt. Auf die Energie der vereinigten Kreativität des Teams. Auf die Liebe zur Sache die im Ergebnis sichtbar wird. Manchmal gar nicht so einfach. Und obwohl ich in den zehn Jahren im Beruf eigentlich schon gelernt habe, dass am Theater am Ende meist alles gut wird,  geht mir im Knüppelzwischendiebeinehagel dann ab und zu doch das Vertrauen beinahe flöten.

Zum Glück lehrt der Theatergott seine Lektionen dann mit der Geduld eines Weisen und wiederholt seine Lehre bis man sich wieder erinnert.

Er verwandelt zur Premiere Angst und Aufregung  in Spannung und Energie und  lässt alle Beteiligten ihre Aufgaben mit übermenschlicher Kraft erfüllen. Er schenkt ein frenetisch klatschendes Premierenpublikum und versöhnt somit alle Gewerke, die sich in den Tagen vorher im Stress beinahe aufgerieben haben.  

18-Stunden-Probentage hin oder her – zwei Stunden Vorstellung machen das alles unwichtig und wieder Lust auf das Spiel. Um das es doch eigentlich die ganze Zeit geht.

Nun kann man sich nach diesen Zeilen denken, dass die letzten Probentage von Rubbeldiekatz nicht einfach waren. Aber man kann auch herauslesen das der Stress nicht umsonst war – dass wir zu einem wirklich sehr zufriedenstellendem Ergebnis gekommen sind. Das Publikum dankt es uns jetzt jeden Abend mit tollem Zuspruch.
Und wir lächeln beim Applaus ehrlich und nicht aufgesetzt.
Danke Theatergott.  Ich werde weiterhin versuchen stets zu vertrauen.

Liebe Grüße,

Oliver


P.S: Der erste von drei Spielblöcken für Rubbeldiekatz ist schon am Samstag zuende.
Ab Dienstag übernehme ich hier am Dresdner Theater drei kleine Rollen im Stück
„Kalender Girls“. Ich freue mich sehr mit einigen wirklichen Legenden der DDR Schauspielkunst auf der Bühne zu stehen. Da kann ich mir sicher so einiges abgucken.
Mit Rubbeldiekatz geht es dann Mitte März weiter.    



Hier noch einige Fotos der letzten Tage:


1.Meine vier Rollen in Rubbeldiekatz

2. Das Bühnenbild 

3.Max Giermann und ich

Foto 1a

4. Das Ensemble nach der Premiere

5. Ein Foto das im Stück verwendet wird. (Foto: Amac Garbe)

6. Semperopernball mit Jan und Christian


Kritik „Rubbeldiekatz“ - 17.02.2014

Über die letzten Probentage und die Premiere des Stücks schreibe ich die Tage nochmal etwas, aus Zeitmangel hier nur die heute erschienene Kritik aus der DNN.
Wir sind äusserst zufrieden damit.

Liebe Grüße,
Oliver

Gedanke: Wenn die Zeitung schreibt, man „spiele groß auf“  – dann ist man wohl kein Kleindarsteller.

kritik RDK DNN